Verbreitung Die Gesamtverbreitung des Apollofalters reicht vom zentralasiatischen Gebirge bis in die europäischen Mittelgebirge (inkl. Spanien). In Deutschland war der Apollofalter noch um die Jahrhundertwende im süddeutschen Raum neben Vorkommen in Rheinland-Pfalz mit zahlreichen Populationen in Baden-Württemberg, der gesamten Frankenalb sowie im Alpenraum und einigen weiteren Mittelgebirgslandschaften wie z.B. dem Fichtelgebirge verbreitet. Heute umfasst das außeralpine Verbreitungsgebiet nur noch wenige Gebiete in der Nördlichen und Südlichen Frankenalb, der Schwäbischen Alb und an der Mosel. | |
Lebensraum
Der Apollofalter ist auf felsigen Hängen mit kurzer Vegetation (d.h. frühe Sukzessionsstadien), aber auch auf anthropogen entstandenen Lebensräumen wie aus Kalksteinen geschichtete Stützhänge, Weinbergsmauern oder Steinbruchhalden zu finden. Auf die an felsige Habitate angepasste Lebensweise des Apollofalters weist sehr treffend die Namensgebung hin: Parnassos (gr.): ein Kalkgebirgszug in Griechenland, im Altertum Sitz des Gottes Apollon. Mit zunehmender Verbuschung der Standorte (d.h. spätere Sukzessionsstadien) verschwindet der Apollofalter. |
Reichlich mit der Weißen Fetthenne bewachsene Steinbruchhalden werden vom Apollofalter besiedelt. |
![]() Eine Raupe des Apollofalters frisst an der Weißen Fetthenne. |
Entwicklung
Die Raupe des Apollofalters ist schwarz gefärbt, damit sie während der Larvalzeit – sie schlüpft bereits Ende Februar bis Anfang März – ein Maximum an Sonneneinstrahlung und Wärme der aufgewärmten Fels- bzw. Gesteinsfläche aufnehmen kann, um ihre Körpertemperatur über die umgebende Lufttemperatur zu erhöhen. Außerdem ist die Larve des Apollofalters hochspezialisiert, d.h. sie befrisst nur eine Pflanzenart, die Weiße Fetthenne (Sedum album), welche zusätzlich unter besonders warmen mikroklimatischen Bedingungen wachsen muss. An die Larvalzeit schließt sich Ende Mai / Anfang Juni eine etwa vierwöchige Puppenruhe an. Die Flugzeit umfasst in der Südlichen Frankenalb im Wesentlichen den Monat Juli und die erste Augusthälfte. |
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Die Imagines bevorzugen blaue Körbchen- und Köpfchenblumen als Nektarpflanzen. Die Weibchen legen ihre Eier einzeln direkt an die Futterpflanze oder auch an trockene Grashalme oder Steine in der unmittelbaren Nähe der Raupenfutterpflanze ab. Die Überwinterung erfolgt als Ei. Damit schließt sich der Entwicklungszyklus von P. apollo, der eine Generation im Jahr umfasst. |
Ein Ei des Apollofalters abgelegt an der Raupennahrungspflanze. |